Wie vor jeder längeren Fahrt ist es ratsam, Ihr Auto vor Beginn der Reise in den Winterurlaub noch einmal durchzuchecken. Wir haben Ihnen hilfreiche Tipps für eine entspannte und sichere Autofahrt in den Schnee zusammengestellt.
Tipp 1: Das Auto winterfest machen
Um Ihr Auto auf den Winter vorzubereiten, ist es sinnvoll, sich eine Checkliste für die Dinge zu erstellen, die noch erledigt werden sollten. So sind aufgezogene Winterreifen sowie die Überprüfung von Flüssigkeiten und der Batterie besonders wichtig. Aber auch das Winterzubehör gehört zu den Dingen, die vor der Reise in den Winterurlaub kontrolliert und erneuert werden sollten.
Winterfeste Reifen aufziehen
Bei Glatteis und Schnee sorgen winterfeste Reifen dank ihres besonderen Profils für eine bessere Bodenhaftung und damit für eine sicherere Fahrt. In Österreich gilt Winterreifen- oder Schneekettenpflicht. Letzteres nur dann, wenn die Fahrbahn von einer zusammenhängenden Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist. Vom 1. November bis 15. April müssen Lenker eines PKW ihr Fahrzeug bei winterlichen Straßenverhältnissen vollständig mit Winterreifen oder mit Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern ausrüsten. Aber auch in Deutschland, in Teilen Italiens und Tschechien sind sie im Winter Pflicht. Zulässige Reifen tragen die Kennzeichnung M + S, M & S, M. S. oder das Alpine-Symbol, ein Piktogramm aus einer Schneeflocke mit drei Bergspitzen
Die Verwendung von Spikes ist an Fahrzeugen bis maximal 3,5 t Gesamtgewicht von 1. Oktober bis 31. Mai erlaubt. Fahrzeuge mit Spike-Reifen müssen mit einem Spike-Aufkleber am Heck gekennzeichnet werden. Außerdem ist es ratsam, die Abnutzung und Profiltiefe des Materials vor der Montage zu prüfen. Ist ein Profil von mindestens 4 Millimetern gegeben und das Material weitestgehend unversehrt, können die Reifen fachgerecht montiert werden. Abschließend empfiehlt es sich, den Reifendruck zu überprüfen.
Schneeketten verstauen
Führen die Straßen in stark verschneite oder vereiste, bergige Gebiete, sind Schneeketten erforderlich. Diese sollten, wenn möglich immer griffbereit im Kofferraum verstaut werden und zu Ihrem Fahrzeugtyp passen. Schneeketten müssen in Österreich der ÖNORM V5117 bzw. V5119 entsprechen oder EU-zugelassen sein. Darüber hinaus ist bei Reisen ins Ausland zu beachten, dass Spike-Bänder nicht überall erlaubt sind. Sind diese Bedingungen erfüllt, ist die Montage der Ketten in der Regel nicht schwer. Für die anschließende Fahrt mit Schneeketten empfiehlt der TÜV, höchstens 50 km/h zu fahren und während des Fahrens das ESP auszuschalten, da die Fahrdynamikregelung die Wirkung der Ketten blockieren kann. Zudem ist Vorsicht geboten, denn der der Bremsweg kann sich durch Schneeketten erheblich verlängern.
Kühlflüssigkeit und Frostschutzmittel auffüllen
Auch im Winter benötigt der Motor Ihres Autos eine Kühlung. Um bei Minusgraden ein Gefrieren zu verhindern, ist es sinnvoll, eine frostsichere Kühlflüssigkeit zu wählen. Bei Bedarf bieten Tankstellen und Werkstätten die Möglichkeit, die Frostsicherheit Ihres Kühlmittels zu überprüfen. Ähnliches gilt für das Wischwasser der Scheibenwischanlage. Auch hier ist es möglich, eine fertige Mischung aus Wischwasser und Frostschutzmittel zu nutzen. Eine Alternative bietet ein frostsicherer Zusatz. Dieser wird einfach zu Ihrem normalen Wischwasser hinzugegeben.
Batterie kontrollieren
Je niedriger die Temperaturen werden, desto höher ist der Stromverbrauch Ihres Autos. Dies liegt zum einen daran, dass zu der üblichen Stromnutzung auch der Einsatz von Heizung und Gebläse dazukommt. Außerdem muss die Batterie auch im Winter genügend Strom für den Anlasser bereitstellen. Ist die Batterie zu schwach, kann Ihr Auto aufgrund der nicht erreichten Anlassdrehzahl nicht starten. Daher empfiehlt es sich, während des Startens des Motors alle nicht benötigten Stromverbraucher auszustellen. Vor dem Winterurlaub ist es darüber hinaus ratsam, die Stärke Ihrer Batterie zu kontrollieren, um Winterpannen zu vermeiden.
Motoröl, Scheibenwischblätter und Lichter prüfen
Um unangenehmen Überraschungen während der Reise aus dem Weg zu gehen, sollten Sie neben den Reifen und der Batterie auch die weiteren Funktionen Ihres Fahrzeugs kontrollieren. So raten Experten, vor der Fahrt noch einmal den Stand des Motoröls zu prüfen und wenn nötig aufzufüllen. Auch abgenutzte Scheibenwischerblätter sollten ausgetauscht werden, um die Scheiben Ihres Wagens sauber zu halten. So besteht bei alten Wischblättern die Gefahr, dass Schlieren entstehen, die die Sicht einschränken. Außerdem ist es hilfreich, Scheibenwischer während des Parkens auszuklappen, damit sie bei Eis und Schnee nicht an der Scheibe festfrieren. Zuletzt ist gerade in der winterlichen Dunkelheit eine funktionierende Beleuchtung Ihres Autos sehr wichtig. Daher empfiehlt es sich, die Einstellung der Scheinwerfer und die Beleuchtung im Allgemeinen zu überprüfen.
Winterzubehör einpacken
Zu den wichtigsten Artikeln des Winterzubehörs zählen neben Handschuhen, warmen Decken und einer Taschenlampe vor allem auch Eiskratzer und Handfeger. Griffbereit verstaut, helfen sie dabei, die Scheiben Ihres Autos von Schnee und Eis zu befreien. Auch eine Abdeckfolie für die Frontscheibe verhindert die Eisbildung und erleichtert somit den Start Ihrer Fahrt. Besitzt Ihr Auto keine Funk-Zentralverriegelung bietet es sich an, Türschlossenteiser parat zu haben. Abschließend ist ein Starthilfekabel nützlich, falls es doch einmal zu einer Panne kommen sollte.
Tipp 2: Das Gepäck richtig verstauen
Beim Verstauen der Gepäckstücke gilt: Die schwere Last gehört nach unten und die leichte nach oben. Dabei ist zu beachten, dass alles möglichst gleichmäßig im Auto verteilt ist, damit der Wagen keine Schlagseite bekommt. Außerdem ist es besonders bei leichten Gepäckstücken wichtig, sie so zu sichern, dass nichts verrutscht. So wird bei Bremsvorgängen das Umherfliegen von einzelnen Teilen vermieden. Das Winterzubehör sowie Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste sind am besten vorne im Auto zu verstauen, wo sie jederzeit griffbereit sind.
Bietet Ihr Wagen zu wenig Platz für Skier oder weiteres Wintersportgepäck, besteht die Möglichkeit, Skihalter oder Dachboxen zu nutzen. Beide Tragevorrichtungen werden wie Fahrradträger auf dem Dach des Autos, an der Heckklappe oder an der Anhängerkupplung befestigt. Experten empfehlen, beim Kauf von Gepäckboxen oder Skihaltern auf Modelle zurückzugreifen, die zu Ihrem Fahrzeugtyp passen. Für das Beladen gilt auch hier: Leerräume vermeiden und das angegebene Maximalgewicht der jeweiligen Tragevorrichtung beachten. Weiterhin ist es ratsam, nach einigen Kilometern Fahrweg die Befestigung zu überprüfen und wenn nötig nachzustellen.
Viele Hersteller empfehlen bei den Dachboxen eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.
Tipp 3: Reisezeit und Route planen
Die Vorfreude auf den bevorstehenden Winterurlaub wird durch lange Staus schnell gemindert. Um dem stressigen Urlaubsverkehr aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, die Reisezeit sowie die Route im Vorhinein zu planen. Ferientypische Stoßzeiten sind freitags 13-20 Uhr und samstags 9-15 Uhr. Vor der Abfahrt hilft Ihnen zum Beispiel die Stauprognose diverser Anbieter dabei, eventuelle Staus zu vermeiden und Routen abseits der Autobahn als Alternative zu finden.
Tipp 4: Familienunterhaltung während der Fahrt
Während langer Fahrten oder beim Warten in Staus wird es für Kinder schnell langweilig. Kleine Familienspiele schaffen hier Abhilfe und heitern die Stimmung im Auto wieder auf. Neben klassischen Spielen wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Ich packe meinen Koffer“, gibt es auch weitere Unterhaltungsspiele für die ganze Familie.
Autobingo
Für das Autobingo überlegen sich alle Teilnehmer zu Beginn des Spiels 10 Dinge, die ihnen in den nächsten 10 bis 15 Minuten begegnen könnten. Hierfür wird am besten eine Liste erstellt, damit es anschließend keinen Streit gibt. Danach schauen alle Mitspieler aufmerksam aus dem Fenster und versuchen die Dinge auf der Liste abzuhaken. Der Spieler, der als Erster alle Gegenstände gefunden hat, gewinnt.
Nummernschilder-Sätze
Nummernschilder-Sätze werden gebildet, indem die Buchstaben von den Kennzeichen als Anfangsbuchstaben für Wörter eines Satzes benutzt werden. Beispielsweise wird aus „B-KL“ ein „Bob kichert laut“ oder aus „LDS-NH“ ein „Leo dachte, Susi nascht heimlich“. Dieses Spiel eignet sich besonders gut für Situationen im Stau, da die Kennzeichen vorbeifahrender Autos nicht so schnell aus dem Sichtfeld verschwinden.
Lieblingsfarbe
Das Lieblingsfarbe-Spiel ist auch für kleinere Kinder geeignet. Dabei nennt jeder Mitspieler zu Beginn seine Lieblingsfarbe und muss anschließend 10 Dinge finden, die dieser Farbe entsprechen. Wer auch hier als Erster 10 Gegenstände gefunden hat, gewinnt.
Tipp 5: Autofahren im Urlaubsort
In vielen europäischen Ländern besteht eine Vignettenpflicht. Vignetten gibt es vorab an Tankstellen, in ADAC-Geschäftsstellen oder online zu kaufen. Allerdings ist die Vignettenpflicht in vielen Ländern unterschiedlich. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Reise zu informieren, welche Regelungen in Ihrem Feriengebiet gelten.
Tschechien
In Tschechien sind fast alle Autobahnen und Schnellstraßen von der Vignettenpflicht betroffen. Ausnahmen sind durch Schilder mit der Aufschrift „BEZ POPLATKU“ oder mithilfe eines durchgestrichenen Vignetten-Symbols gekennzeichnet.
Italien
In Italien wird die Maut nicht über vorab gekaufte Vignetten erhoben, sondern über eine Straßennutzungsgebühr je nach Streckenlänge. Die Gebühren lassen sich unter anderem im Internet berechnen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass fast alle italienischen Autobahnen gebührenpflichtig sind. Dafür sind Schnellstraßen von der Maut ausgenommen.
Ob Maut, Familienspiele im Auto oder das richtige Winterzubehör: Mit unseren Tipps fahren Sie entspannter in den Schnee. Und angekommen in Ihrem Urlaubsort, stehen dann Spaß und Entspannung auf dem Programm. Wirkaufendeinauto.at wünscht Ihnen eine wunderbare Zeit in Ihrem Winterurlaub.