1. Summer of Love
Unser musikalischer Roadtrip beginnt bereits im Jahr 1967: Es ist der Sommer der Liebe und gilt als Startschuss der Hippiebewegung. Genau zwei Jahre vor Woodstock zieht der Song 'San Francisco' von The Mamas and the Papas tausende junge Leute mit Blumenkranz, Batik-Kleid und runder Sonnenbrille bekleidet in die gleichnamige kalifornische Stadt zum Monterey International Pop Festival.
Im Autoradio des bemalten VW Bulli trällern auch die Stimmen von Paul, George, Ringo und John. Die Beatles haben gerade ihr legendäres Album 'Sgt. Pepper's Lonely Heart Band' veröffentlicht. Damit treffen sie nicht nur den Geschmack der neuen Bewegung, sondern erfinden sich und ihre Musik ganz neu. Mit experimentellen Klängen, surrealen Texten und einem fantasievollen Plattencover schafft die britische Rockband eine Blaupause der Musik-Revolution.
Insgesamt führt es fünf Wochen lang die US-Billboard-Charts an, im britischen Äquivalent ist es für 27 Wochen auf Position Eins. Von der Musik inspiriert, erweitern die sogenannten Blumenkinder ihr Bewusstsein und genießen einen alternativen Lebensstil. Geprägt werden sie zudem von Bands wie Jefferson Airplane, Grateful Dead oder Big Brother and the Holding Company.
Unsere Playlist zum Woodstock Jubiläum
Um den Zeitgeist der Bewegung einzufangen, haben wir für euch die besten Songs der Hippie-Bewegung in einer Spotify Playlist zusammengestellt!
2. Woodstock verändert alles
Das nächste Ziel der musikalischen Zeitreise ist ein kleiner Ort Namens Bethel im Norden des Bundesstaates New York. Drei Tage “Peace, Love & Music” (Frieden, Liebe und Musik) stehen im Sommer 1969 auf dem Programm. Fast eine halbe Million Musikbegeisterte pilgern zum Woodstock Festival, das auf der Wiese eine Milchbauerns stattfindet.
Auf diesen Andrang war die Provinz nicht vorbereitet: Bullis, Kleinwagen und Busse stauen sich kilometerweit, Zäune werden eingerissen, nur um die Songs von Künstlern wie Santana, Jimi Hendrix oder Janis Joplin zu feiern.
Den musikalischen Anfang macht Richie Havens und sorgt mit dem Song 'Freedom' für Furore. Weitere Highlights des legendären Wochenendes liefern Joe Cocker mit 'With a Little Help From My Friends', The Who mit 'My Generation' oder Jefferson Airplane, die erst am frühen Sonntagmorgen ihren Song 'Volunteers' spielen.
A Star is born: Jimi Hendrix
Den krönenden Abschluss des dreitägigen Events bereitet Jimi Hendrix, der seinen Auftritt mit einem brillanten Gitarrensolo von 'The Star Spangled Banner', der amerikanischen Nationalhymne, startete.
Die Interpretation der Hymne ist einmalig: Sein Gitarrensound stellt Kriegsgeräusche dar, die wie menschliche Schreie, fallende Luftbomben, Sirenen oder vorbeifliegende Kampfflugzeuge klingen. Ein besonderer und unvergesslicher Moment zu Zeiten des Vietnam-Kriegs.
Für Fans der Hippie-Ära sollte mit dem 'Woodstock 50' Jubiläums-Festival' 2019 ein großes Revival stattfinden, doch es wurde kurzfristig abgesagt. Als Alternative bietet sich für alle Neo-Hippies das seit 1999 stattfindende 'Coachella Valley Music and Arts Festival' in Kalifornien oder 'Burning Man' (25. August bis 02. September 2019) in der Wüste Nevadas an.
3. Cassettes killed the radio star
Während das Woodstock Festival die Hippie-Ära revolutioniert, findet zeitgleich eine musikalische Sensation in der Autoindustrie statt. Die Marke Philips bringt Kassendecks ins Auto. Ab sofort kommen die Songs direkt vom Band und nicht mehr ausschließlich aus dem Radio.
Die eigenen Musikstücke aufnehmen, zusammen mixen und unterwegs abspielen – ein wahr gewordener Traum für die musikbegeisterte Jugend. Aber nicht nur bei Leihen sorgt die neue Technik für Begeisterung, sondern auch Profis bedienen sich der neuen Technik: So produziert die Band Steppenwolf ihr gleichnamiges Album im September 1967 auf diese Weise.
Bereits ein Jahr später schaffen sie damit einen Megahit und im Film Easy Rider knattern Motorräder zum Sound von 'Born to be Wild' über den Highway-Asphalt. Eine Hymne, die für ein unglaubliches Freiheitsgefühl auf der Straße steht und vom Rolling Stone Magazin als einer der 500 besten Songs aller Zeiten ausgezeichnet ist.
Nostalgie auf der Route 66
Über die Route 66 geht es zurück zum Ausgangspunkt in Kalifornien: Auf insgesamt 3.940 Kilometern entlang an Chicago über Illinois bis nach Los Angeles. Nirgendwo ist das typische Lebensgefühl der USA näher.
Aus den Lautsprechern unseres VW Bullis trällern klassische Street-Songs unseres Mixtapes: Songs wie 'Big Yellow Taxi' von Joni Mitchell oder der Titel 'Soul Sacrifice' von Carlos Santana. lassen und das Woodstock-Festival Revue passieren.
Unsere Top 5 der besten Woodstock Auftritte
- 'The Star-Spangled Banner' - Jimi Hendrix
- 'Soul Sacrifice' - Santana
- 'With a Little Help From My Friends' - Joe Cocker
- 'My Generation' - The Who
- 'Going Up the Country' - Canned Heat
4. Ende der Hippie Ära
Losgelöst von gesellschaftlichen Normen setzen wir unsere automobile Musikreise in den frühen 70er Jahren fort, dessen Beginn von traurigen Abschieden geprägt ist. Die Rock-&-Roll-Stars Jimi Hendrix und Janis Joplin sterben ebenso wie Jim Morrison von The Doors. Die Beatles geben die Auflösung ihrer Band bekannt und verabschieden sich mit ihrem letzten gemeinsamen Song, 'Let It Be', dessen Erfolg nur von der ebenso gefühlvollen Ballade 'Bridge over Troubled Water' von Simon & Garfunkel in den Schatten gestellt wird.
Musikalisch beginnt ein Jahrzehnt voller Gegensätze, in denen Rock, Pop, Disco und Punk gleichermaßen Beachtung finden. Soulsänger Marvin Gaye produziert erfolgreiche Chart Hits zusammen mit der weltbekannten Plattenfirma Motown in Detroit. Sein Song 'What's Going On' erreicht Platz Zwei in den Pop und Platz Eins in den R&B-Charts. Aus diesem schwarzen Funk & Soul entsteht Discomusik.
Losgelöst von gesellschaftlichen Normen setzen wir unsere automobile Musikreise in den frühen 70er Jahren fort, dessen Beginn von traurigen Abschieden geprägt ist. Die Rock-&-Roll-Stars Jimi Hendrix und Janis Joplin sterben ebenso wie Jim Morrison von The Doors. Die Beatles geben die Auflösung ihrer Band bekannt und verabschieden sich mit ihrem letzten gemeinsamen Song, 'Let It Be', dessen Erfolg nur von der ebenso gefühlvollen Ballade 'Bridge over Troubled Water' von Simon & Garfunkel in den Schatten gestellt wird.
Musikalisch beginnt ein Jahrzehnt voller Gegensätze, in denen Rock, Pop, Disco und Punk gleichermaßen Beachtung finden. Soulsänger Marvin Gaye produziert erfolgreiche Chart Hits zusammen mit der weltbekannten Plattenfirma Motown in Detroit. Sein Song 'What's Going On' erreicht Platz Zwei in den Pop und Platz Eins in den R&B-Charts. Aus diesem schwarzen Funk & Soul entsteht Discomusik.
Andere erstklassige Interpreten aus der Anfangszeit sind zum Beispiel die Temptations, James Brown, Kool & The Gang oder Earth, Wind & Fire. Doch der endgültige Durchbruch für die Schlaghosen-Musik gelingt den Bee Gees 1977 mit ihrem Hit zum Film 'Saturday Night Fever'. Zeitgleich steigen Rockbands à la Rolling Stones und Queen zu internationalen Pop-Größen auf. Die Stones, die schon Mitte der 60er erste Erfolge mit dem Song 'Satisfaction' feierten, erreichen 1976 mit ihrem Album 'Black and Blue' Platinstatus.
Somebody to Love
Unsere Reise endet mit den melancholischen Worten von Queen's 'Somebody to Love' aus dem Album 'A Day at the Races'. Der Song schafft es, das Erlebte des vergangenen Jahrzehnts perfekt darzustellen, eine Mischung aus Liebe, Hoffnung und Rebellion gegen eine Welt im Wandel.
Es ist ein Jahrzehnt voller Emotionen, vielfältiger Musik und einem Hippie-Lebensgefühl das auch bis heute viele Menschen in ihrem Herzen tragen.So sind Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung zu Grundwerten einer modernen demokratischen Gesellschaft geworden.