Ist Dein Auto für Dich einfach nur ein Haufen aus Blech und Technik, das Dich ans Ziel bringt? Oder ist Dein Auto doch ein treuer Gefährte, der Dir fast so lieb wie ein Familienmitglied ist?
Wenn wir ein Auto emotional bewerten sollten, würden wir definitiv die zweite Option wählen. Dieser Artikel unternimmt einen Ausflug zu den fünf beliebtesten Autos der vergangenen Jahrzehnte. Die legendären Modelle haben sich in Design und Antrieb immer wieder verändert, ohne ihren Charme einzubüßen.
1. Volkswagen Käfer
Unsere Reise beginnt in Wolfsburg und wir befinden uns im Jahr 1939. Ein Jahr zuvor wurde das Unternehmen Volkswagen gegründet und seine Ingenieure mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Sie sollten ein Fahrzeug kreieren, das die Bevölkerung eines vom Krieg gezeichneten Landes wieder mobil machen sollte. Ferdinand Porsche, später vor allem für Sportwagen bekannt, war maßgeblich an diesem Projekt beteiligt.
So wurde der Volkswagen Typ 1 entwickelt, der in Deutschland wegen seiner rundlichen Form den Namen Käfer erhielt. In Italien wurde er Maggiolino, in Frankreich Coccinelle und in Großbritannien sowie den USA Beetle genannt. Egal unter welchem Namen - der Käfer war ein Auto der Rekorde. Obwohl Volkswagen das Ende seiner Produktion für 2019 ankündigte, wird er auch weiterhin Autoliebhaber begeistern.
2. FIAT 500
Rund 20 Jahre später befinden wir uns im Italien des Wirtschaftsaufschwungs von 1957. In dieser Zeit wurde Italien über die Landesgrenzen hinaus durch seine Produktion von modernen Kühlschränken und Radios, aber auch eines kleinen Autos bekannt. Der FIAT 500 wurde trotz seiner kompakten Abmessungen von nur drei Metern Länge und halb so großer Höhe zum König auf Italiens Straßen.
Der deutsche Käfer war unzweifelhaft die Inspiration für dieses Auto. Doch die Kreativität und der Geschmack eines einzelnen Angestellten bei Fiat Deutschland spielten eine entscheidende Rolle. Gemeint ist der damals noch sehr junge Dante Giacosa, der vor allem auf Design und Antrieb Einfluss nahm und maßgeblich an der Entwicklung des FIAT 500 beteiligt war. Das Auto war ein lebhaftes und draufgängerisches Modell, das noch heute vielen Autoliebhabern gefällt. Das trifft auch auf die modernen Varianten zu, die sich an SUVs orientieren (ganz besonders das Modell X).
3. Mini Minor
Ölkrisen und Preisschwankungen gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder. Im Jahr 1956 nahm die Suezkrise jedoch solche Ausmaße an, dass Autobauer sehr kleine Autos mit geringem Verbrauch und niedrigen Unterhaltskosten entwerfen mussten. Nur so würden sie kostendeckend arbeiten können. Andere Fahrzeuge waren in dieser Zeit kaum erschwinglich.
Eine wichtige Person der Automobilbranche zu dieser Zeit war Alec Issigonis von der British Motor Corporation. Vermutlich war die Vier seine Glückszahl, denn sie findet sich auch im Morris Mini-Minor oder kurz Mini häufiger wieder: vier Sitze, vier Räder und vier Zylinder. Seit er erstmalig bei Rallyes präsentiert wurde, hat er sich in Agilität und Schnittigkeit kaum verändert und auch sein britisches Design in all den Jahren beibehalten.
4. FIAT Panda
Wir befinden uns in den Achtziger Jahren: Giorgetto Guigaro entwickelt den FIAT Panda. Der Designer war zuvor bereits an erfolgreichen Projekten wie dem VW Golf und dem Alfa Romeo Giulia Sprint beteiligt. Die Vorzüge des Panda sind die schlichte und einfache Bauweise bei gleichzeitig ordentlichem Tankvolumen. Zudem bot er ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Hauptsächlich war er darauf ausgelegt, viel zu fahren. Die beliebte 4x4-Version erweiterte sein Einsatzspektrum.
Auch dieses Auto hat Rekorde aufgestellt: Der Panda war das erste Auto mit einem Dieselmotor, das kürzer als vier Meter war und einen Allradantrieb besaß (1983). Außerdem gewann er als kleines Stadtauto den Preis “Auto des Jahres 2004” und schaffte es, das Basislager am Mount Everest in 5.200 Metern Höhe zu erreichen.
5. Porsche 911
Die letzte Station unserer Reise bringt uns zurück nach Deutschland, genauer nach Stuttgart zu Porsche. Selbst die erfolgreichsten Konzepte werden früher oder später einmal überarbeitet; bei Porsche geschah dies im Jahr 1963. Das historische Modell 356 brauchte dringend einen Nachfolger.
Aus der erfolgreichen Umsetzung dieses Vorhabens ging der Porsche 901 hervor. Er bot für damalige Verhältnisse ganz besondere Sportlichkeit und Aerodynamik. Allerdings brachte ihm sein Name nicht besonders viel Glück. Die Ähnlichkeit zur Namensgebung der Modelle des Konkurrenten Peugeot war zu gravierend. Den Stuttgarter Designern lag jedoch viel daran, dass ihr eigenes Fahrzeug aus dem Angebot herausstach. So wurde der Porsche 901 kurzerhand zum legendären Porsche 911 umbenannt.