Dabei hat unsere Nation auch im Bereich Motorsport einige Top-Fahrer hervorgebracht, darunter Formel-1-Legenden wie Niki Lauda und Jochen Rindt. Es müssen jedoch nicht immer Titel sein, die einen Piloten in den Herzen der Fans unsterblich werden lassen. Wir stellen Ihnen die zehn legendärsten österreichische Rennfahrer vor!
1. Niki Lauda
Der 1949 in Wien geborene Niki Lauda ist eine lebende Legende des Motorsports. Er fuhr von 1971 bis 1985 in der Formel 1 und wurde dreimal Weltmeister. Für Aufsehen sorgte ein schwerer Unfall in der Saison 1976, den Lauda beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring erlitt. Dabei ging sein Ferrari in Flammen auf und Lauda erlitt schwere Hautverbrennungen sowie Lungenverätzungen. Nur 42 Tage später saß der ehrgeizige Ferrari-Pilot wieder hinter dem Steuer eines Formel-1-Bolidens. Heute ist er noch als TV-Experte und Rennsport-Funktionär aktiv.
2. Jochen Rindt
Eine weitere Rennsport-Legende ist Jochen Rindt. Der Sohn eines Deutschen und einer Österreicherin verlor seine Eltern im Zweiten Weltkrieg und wuchs bei seinen Großeltern in Graz auf, wo er bereits früh mit dem Motorsport begann. Im Jahr 1964 startete Rindt seine Formel-1-Karriere in einem Brabham BT11.
1970 fuhr er für das Lotus-Team fünf Siege ein, bevor Rindt beim Abschlusstraining für den Großen Preis von Italien in Monza tödlich verunglückte. Durch seinen großen Punktevorsprung wurde Jochen Rindt am Ende der Saison als erster und einziger Fahrer in der Geschichte des Sports postum Formel-1-Weltmeister.
3. Jo Gartner
Leider sind auch weitere Erfolgsgeschichten des österreichischen Rennsports oft mit dramatischen Unfällen und Schicksalsschlägen verbunden. So schaffte es der 1954 in Wien geborene Jo Gartner nach zahlreichen erfolgreich absolvierten Rennen in den unteren Formel-Klassen 1984 zu Osella-Alfa Romeo in die Formel 1. Nach einer mäßig erfolgreichen Saison wechselte er im folgenden Jahr allerdings wieder in die Sportwagenserie. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1986 erlitt Gartner ein dramatisches Schicksal: Gegen 03:21 Uhr fuhr er mit 300 km/h in eine Leitschiene, wobei sich der Wagen mehrfach überschlug und ausbrannte. Jo Gartner starb bei diesem Aufprall.
4. Gerhard Berger
Der 1959 in Wörgl, Tirol geborene Gerhard Berger schaffte es über die Formel-3 und den Tourenwagensport in die Formel 1, wo er von 1984 bis 1997 für Benetton, Ferrari und McLaren aktiv war. Insgesamt konnte er in seiner Karriere zehn Rennen gewinnen und landete in der Gesamtwertung zweimal auf dem dritten Platz.
Nach seinem Karriereende arbeitete Berger unter anderem als Motorsportdirektor bei BMW und war als Mitbesitzer an dem Formel-1-Team Scuderia Toro Rosso beteiligt. Aktuell hat er sich etwas aus dem Rennsport zurückgezogen und widmet sich verstärkt seinem Privatleben.
5. Fritz Glatz
Es müssen nicht immer WM-Titel sein, die einen Fahrer berühmt machen. Der 1943 in Wien geborene Friedrich “Fritz” Glatz war von 1981 bis 1988 in verschiedenen Rennserien wie der Formel 2 und der Formel 3000 aktiv. Der ganz große sportliche Erfolg blieb ihm verwehrt. Dafür erlangte er vor allem dadurch Bekanntheit, häufig unter Pseudonymen zu Rennen anzutreten, welche die Begriffe “Glatze” oder “haarlos” in unterschiedlichen Sprachen beinhalteten. So ging er im Ausland unter anderem als Pierre Chauvet, Frederico Careca, Umberto Calvo oder James Bald an den Start. 2002 starb Glatz nach einem Unfall in einem Rennen mit historischen Fahrzeugen in Tschechien.
6. Alexander Wurz
Der 1974 in Waidhofen an der Thaya geborene Alexander Wurz war zunächst im Radsport aktiv und wurde 1986 BMX-Weltmeister. Nach ersten Stationen in der österreichischen Formel Ford 1600 und der Formel 3 wurde er 1996 mit dem Team Joest Racing zum jüngsten Gesamtsieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. 1997 führte ihn sein Weg in die Formel 1, wo er es gleich in seiner ersten Saison beim Großen Preis von Großbritannien auf den dritten Platz schaffte. Insgesamt gelang Alexander Wurz in 69 Formel-1-Rennen dreimal der Sprung auf das Treppchen. 2009 konnte er zudem seinen Erfolg in Le Mans mit dem Team Peugeot Sport Total wiederholen.
7. Rupert Hollaus
Nicht nur auf vier Rädern hat Österreich erfolgreiche Piloten hervorgebracht. Der 1931 in Traisen geborene Rupert Hollaus ist der bislang einzige österreichische Motorradrennfahrer, der den Straßenweltmeister-Titel erringen konnte. Hollaus ging in seiner zweiten Saison im Jahr 1954 in der 125-cm³-Klasse und der 250-cm³-Klasse an den Start und zeigte herausragende Leistungen auf seiner NSU. Nach vier Siegen in der 125-cm³-Klasse verunglückte Rupert Hollaus jedoch beim Training zum Großen Preis der Nationen im italienischen Monza tödlich und wurde am Ende der Saison postum zum Weltmeister. Zu seinen Ehren wird jährlich das “Rupert Hollaus Gedächtnisrennen” auf dem Red Bull Ring ausgetragen.
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8. Mercedes Stermitz
youtube.comDie 1958 in der Steiermark geborene Mercedes Stermitz hat gleich zwei außergewöhnliche Karrieren hingelegt. Zunächst arbeitete sie als international erfolgreiches Model und nahm nach dem Gewinn der Miss Austria Wahl 1984 sogar an der Wahl zur Miss World teil. Ein Jahr später wechselte Mercedes Stermitz in den Rennsport und fuhr unter anderem bei der World Touring Car Championship, dem 24-Stunden-Rennen vom Nürburgring sowie der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft mit. Nach einem schweren Verkehrsunfall musste das Ex-Model ihre Motorsportkarriere beenden. Die großen sportlichen Erfolge blieben ihr bis dahin allerdings leider verwehrt.
9. Helmut Koinigg
Helmut Koinigg wurde 1948 in Wien geboren und begann seine Rennkarriere zunächst in der Formel Super V und bei Langstreckenrennen wie dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
1974 bot sich Koinigg die Möglichkeit, beim Team Surtees in der Formel 1 fahren zu dürfen. Nach einem sehr guten ersten Rennen wurde ihm der zweite Auftritt in der Formel 1 gleich zum Verhängnis. Beim großen Preis der USA in Watkins Glen kam Helmut Koinigg aus ungeklärten Gründen von der Strecke ab und ließ bei diesem Unfall sein Leben.
10. Helmut Marko
Der 1943 in Graz geborene Helmut Marko schlug vor seinem Engagement in der Rennwelt ein Studium der Rechtswissenschaften ein und promovierte 1967 zum Doktor. Anschließend folgte er seinem Schulfreund Jochen Rindt in den Motorsport und fuhr Rennen in der Formel V und der Formel 3.
Bevor er es in die Formel 1 schaffte, gewann er in einem Porsche 917 im Jahr 1971 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ein Unfall beim Großen Preis von Frankreich 1972 beendete seine Rennkarriere jedoch schnell. Aktuell arbeitet Marko als Sportchef bei
Red Bull Racing.
*Fotoquelle: istockphoto.com