1. Konkurrenz für den Verbrennungsmotor?
Elektromobilität ist nicht mehr aufzuhalten, da sind sich viele Experten der Branche einig. Viele Automobilhersteller planen in den kommenden Jahren ihre Flotte an Hybriden, Brennstoffzellen- und Elektroautos auszubauen. Allein bis zum Jahr 2020 sind mehr als 20 neue Modelle mit batteriebetriebenem Elektromotor angekündigt worden.
Doch wie beliebt sind diese Antriebe bei den europäischen Verbraucher? Ist die Bevölkerung den großen europäischen Automärkten bereit für neue Antriebsformen?
In unserer Umfrage wurden Personen in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Belgien und den Niederlanden befragt, die im Mai oder Juni ihr Fahrzeug über unseren Service verkauft haben: Fast 40 Prozent können sich einen Wechsel vorstellen. Die Hauptgründe (87 Prozent) sind laut Umfrage: Klimawandel, drohende Fahrverbote und steigende Kraftstoffkosten.
2. Der entscheidende Punkt: Der Preis
Wie ausschlaggebend ist der Preis, wenn es um die Anschaffung eines Fahrzeuges mit alternativem Antrieb geht? Im Durchschnitt gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie bereit sind maximal 2.000 Euro mehr als für einen vergleichbaren Wagen mit Verbrennungsmotor auszugeben.
Die Österreicher sind mit einem Anteil von 64 Prozent am kritischsten, wenn es um Mehrausgaben geht. Weiterhin gaben rund 24 Prozent der Umfrageteilnehmer an, 4.000 Euro bis 6.000 Euro mehr für alternative Antriebe zahlen zu wollen. Gerade die Belgier sind hier mit rund 30 Prozent am spendabelsten und Deutschland befindet sich mit 26 Prozent im Mittelfeld.
Obwohl derzeit alle befragten Nationen ein Förderprogramm oder Umweltbonus für den Kauf von Hybriden und Elektroautos haben, müssen Verbraucher weiterhin mit einem höheren Preis für E-Autos rechnen.
3. Sind gebrauchte Elektroautos und Hybride im Trend?
Ein Viertel von denen, die sich ein E-Auto als nächstes Fahrzeug vorstellen können, würden auch einen Gebrauchten nicht ausschließen. Doch wo soll der Wagen von morgen gekauft werden? Für fast 70 Prozent kommt nur ein Händler in Frage. Lediglich drei Prozent würden ihr E-Auto privat kaufen.
Welche Marken machen das Rennen?
Die Hälfte der Befragten gaben an, sich gut über das Thema E-Auto informiert zu haben. Dabei steht die Marke nicht im Vordergrund und fast 30 Prozent sind unentschlossen. Unter die Top drei schaffen es aber Volkswagen (13 Prozent), Mercedes Benz (zehn Prozent) und BMW (acht Prozent) mit ihrem Angebot an alternativen Antrieben.
4. Was hält aktuell noch vom Kauf alternativer Antriebe ab?
Die Reichweite scheint vielen Befragten noch zu gering, zumindest für 46 Prozent der Befragten, die sich keinen Umstieg vorstellen können. Ein weiteres Argument dagegen sind die zu hohen Anschaffungskosten.
Insgesamt erwarten 45 Prozent aller Teilnehmer eine Mindestreichweite von 600 Kilometern. Lediglich für die Niederländer spielt diese eine untergeordnete Rolle.
Hauptgründe, die gegen den Kauf sprechen
- Reichweite
- Anschaffungskosten
- Zugang zu Lademöglichkeiten
Die Belgier finden mit Abstand die Anschaffungskosten (40 Prozent) zu hoch und die Österreicher hält die Lebensdauer der Batterie (25 Prozent) von einem Kauf ab. Sie sind ebenso davon überzeugt, dass Benziner und Diesel zuverlässiger sind (16 Prozent).
Der Zugang zu Lademöglichkeiten ist für Deutsche ein größeres Hemmnis als für die anderen Länder, 16 Prozent halten diese für nicht ausreichend und entscheiden sich deshalb gegen einen Kauf.
5. Jung oder alt? Wer ist offen für neue Antriebsformen?
Die allgemeine Altersstruktur ist in den befragten Ländern ähnlich: 60 Prozent der Teilnehmer, die sich einen Wechsel zum Fahrzeug mit alternativem Antrieb vorstellen können, sind 50 Jahre und älter.
Beim Blick auf Österreich und Deutschland (33 bzw. 22 Prozent) ist ein signifikantes Interesse an Elektro- und Hybridfahrzeugen in der jüngeren Bevölkerung zwischen 18 und 39 Jahren zu erkennen.
6. Politische Förderung von alternativen Antrieben
Obwohl es mittlerweile in fast allen EU Ländern steuerliche Vergünstigungen und Kaufprämien für Elektro-, Brennstoffzellen und Hybridfahrzeuge gibt, sind 41 Prozent der Befragten weiterhin der Meinung, dass die Politik mehr für die Förderung von alternativen Antrieben tun sollte.
Besonders Spanier und Italiener stechen hier mit 65 bzw. 56 Prozent hervor. Dem gegenüber stehen Deutsche, Franzosen und Niederländer, die mit jeweils 20 Prozent davon überzeugt sind, dass bereits genügend von Seiten der Regierung getan wird.
Die Online-Befragung fand vom 11. bis 28. Juni 2019 statt. Teilgenommen haben 1.500 Personen, die ihren Wagen maximal vier Wochen vorher an wirkaufendeinauto.at und die Schwestermarken in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden oder Belgien verkauft haben (wirkaufendeinauto.de, wijkopenautos.nl, wijkopenautos.be, vendezvotrevoiture.be, vendezvotrevoiture.fr, compramostucoche.es, noicompriamoauto.it).