Mit einem alten Fahrzeug stellt sich schnell die Frage, ab wann ein Auto ein Oldtimer ist. Ab dem 30sten Geburtstag haben einige Fahrzeuge in Österreich die Möglichkeit, das H-Kennzeichen zu erhalten. Damit gelten sie offiziell als Oldtimer. Weitere Voraussetzungen hierfür sind, dass die Fahrzeuge gemäß des Kraftfahrgesetzes (KFG) historisch erhaltungswürdig und nicht zur ständigen Verwendung bestimmt sind. Darüber hinaus müssen die Autos im guten Originalzustand erhalten und in der vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie approbierten Liste der historischen Kraftfahrzeuge eingetragen sein. Viele Sport- und Sondermodelle erreichen im Jahr 2018 den Status als historisches Kraftfahrzeug. wirkaufendeinauto.at stellt Dir die wichtigsten Modelle vor.
Laut §2 Ziffer 43 des Kraftfahrgesetzes (KFG) sind historische Kraftfahrzeuge erhaltungswürdige, nicht zur ständigen Verwendung bestimmte Fahrzeuge, die in der verkehrsministeriell approbierten Liste erscheinen.
1. Baujahr 1988: Diese 13 Modelle werden dieses Jahr 30
Fahrzeuge wie der VW Corrado und Audi V8 beweisen, dass 1988 nicht nur das Todesjahr von Enzo Ferrari war. Gleichzeitig ist es das Geburtsjahr revolutionärer Automodelle verschiedener Preisklassen und Hersteller. BMW hat 2018 zwei 30ste Geburtstage zu feiern. Dasselbe gilt für Opel und VW, aber auch für Modelle von Herstellern wie Porsche, Peugeot und Renault. Sie alle haben dieses Jahr die Chance auf eine H-Zulassung.
Hersteller | Modell | Leistung | Richtpreis |
---|---|---|---|
VW | Corrado G60 | 118 kW/160 PS | 9.500 Euro |
Passat B3 | 100 kW/136 PS | 2.900 Euro | |
Jaguar | XS 5.3 Cabriolet | 217 kW/295 PS | 24.200 Euro |
BMW | M5 | 232 kW/315 PS | 24.400 Euro |
M3 (E30) Evolution II | 162 kW/220 PS | 69.000 Euro | |
Audi | V8 | 184 kW/250 PS | 9.500 Euro |
Mercedes | 190 E 2.5-16V | 150 kW/204 PS | 22.700 Euro |
Ford | Sierra Cosworth | 150 kW/204 PS | 19.600 Euro |
Opel | Vectra A 2.0i | 85 kW/115 PS | 2.500 Euro |
Kadett 2.0i GSi 16V | 115 kW /156 PS | 23.000 Euro | |
Renault | R 19 | 54 kW/73 PS | 1.800 Euro |
Porsche | 928 S4 Clubsport | 235 kW/320 PS | 29.200 Euro |
Peugeot | 405 Break GLD/GRD | 47 kW/64 PS | 2.100 Euro |
VW
Corrado G60
- Leistung: 118 kW/160 PS
- Richtpreis: 9.500 Euro
Passat B3
- Leistung: 100 kW/136 PS
- Richtpreis: 2.900 Euro
Jaguar
XS 5.3 Cabriolet
- Leistung: 217 kW/295 PS
- Richtpreis: 24.200 Euro
BMW
M5
- Leistung: 232 kW/315 PS
- Richtpreis: 24.400 Euro
M3 (E30) Evolution II
- Leistung: 162 kW/220 PS
- Richtpreis: 69.000 Euro
Audi
V8
- Leistung: 184 kW/250 PS
- Richtpreis: 9.500 Euro
Mercedes
190 E 2.5-16V
- Leistung: 150 kW/204 PS
- Richtpreis: 22.700 Euro
Ford
Sierra Cosworth
- Leistung: 150 kW/204 PS
- Richtpreis: 19.600 Euro
Opel
Vectra A 2.0i
- Leistung: 85 kW/115 PS
- Richtpreis: 2.500 Euro
Kadett 2.0i GSi 16V
- Leistung: 115 kW /156 PS
- Richtpreis: 23.000 Euro
Renault
R 19
- Leistung: 54 kW/73 PS
- Richtpreis: 1.800 Euro
Porsche
928 S4 Clubsport
- Leistung: 235 kW/320 PS
- Richtpreis: 29.200 Euro
Peugeot
405 Break GLD/GRD
- Leistung: 47 kW/64 PS
- Richtpreis: 2.100 Euro
BMW M3 & Jaguar XJS – die Geheimtipps unter den 88er-Oldtimern
Revolutionär waren die neuen Oldtimer in ihrem Geburtsjahr alle. Der V8 war Audis erster Achtzylinder der Oberklasse: eine Kombination aus Hobbysportwagen und Luxuslimousine. VW sorgte unterdessen mit dem Raumwunder Passat B3 für Aufsehen: einem Vierventiler ohne den typischen Kühlergrill. Bei Opel wurde der Ascona-Nachfolger Vectra A in Form einer viertürigen Limousine zur selben Zeit zum erfolgreichsten Mittelklassewagen vor dem Insignia. Der Kadett schlug mit hochgerüstetem Zweilitermotor den Golf GTI und Peugeot feierte den Laufwiderstand seiner Break-Version.
Trotz dieser Erfolgsgeschichten bezeichnen Experten zwei andere Fahrzeuge aus dem Jahr 1988 als Geheimtipp unter den neuen Oldtimern. Die Rede ist vom Jaguar XJS 5.3 Cabriolet und dem BMW M3 Evolution II. Letzterer gilt wegen der limitierten Auflage als Rarität und ist deshalb ein Sammlerstück. Da kann nicht einmal der 5er BMW E34 mithalten: ein Liebhaberauto mit Reihensechszylinder, Laufruhe und einer Spitze von 250 km/h, das in sechs Sekunden auf 100 km/h schießt.
BMW produzierte exakt 500 Fahrzeuge des Sondermodells M3 Evolution II. Das Fahrzeug wurde nur von Oktober 1988 bis Oktober 1990 produziert.
Dass Experten auch für das XJS Cabriolet hohe Wertsteigerungen erwarten, liegt nicht an begrenzten Stückzahlen. Die Convertible-Version des XJS-Coupés ist ein 5,3-Liter-Zwölfzylinderauto, das dank sanft abgefedertem Fahrwerk besonderen Luxus verspricht. Obwohl Reparaturen kostspielig sind, bewegt sich der heutige Richtpreis für den Sportwagen unter dem des E-Typen. Bei Bedarf findest Du unter den 88er-Oldtimern sogar einen zweiten Luxussportwagen: das Transaxle-Sondermodell Porsche Clubsport, das mit 320 PS für unglaublich schnellen und großen Fahrspaß sorgt.
Massentauglich – die neuen Classic Cars von Peugeot & Renault
Das Gesetz erlaubt Dir die Bewegung historischer Fahrzeuge an maximal 120 Tagen pro Jahr. Du verpflichtest Dich zur Aufzeichnung aller Fahrten und gewährst der Behörde Einblick in Deine fahrtenbuchähnliche Dokumentation.
Dass Fahrzeuge mit H-Zulassung kein unbezahlbares Hobby sein müssen, beweist der günstige Richtpreis für den Renault R9 und die Break-Version des Peugeot 405. Beide gelten vielleicht nicht als Oldtimer-Geheimtipps, markieren aber im Hinblick auf den Preis die untere Schiene der neuen Klassiker und liegen deshalb in jedem Budget.
1988 war der Golfkonkurrent R9 ein dreitüriges Designerstück, dessen Karosserie den Händen des italienischen Star-Designers Giugiaro entstammte. Dank möglicher Laufleistungen von bis zu 300.000 Kilometern überzeugte Ende der 80er auch die Kombiversion des aerodynamischen 405er Peugeot. Das gilt insbesondere für das Roland-Garros-Modell in Grün-Metallic, dessen Innenausstattung aus hellem Leder besteht.
Wie der Break und der R9 hat auch die Opel Vectra A-Version einen relativ günstigen Richtpreis. Der frontgetriebene Mittelklassewagen in solider Stufenheckbauweise war und ist ein Erfolgsmodell, das sich auch Normalverdiener leisten können.
Zögere bei Kaufinteresse an Oldtimern nicht: Investementexperten gehen davon aus, dass die Geldanlage in Sachgegenstände wie Autos im Inflationszeitalter immer beliebter wird.
2. Breit gestreute Preispalette für die „neuen Alten“
Insgesamt bewegt sich fast die Hälfte aller Oldtimer mit Baujahr 1988 unter der 10.000-Euro-Marke: darunter Klassiker wie die VW-Modelle. 1988 entstand beim Osnabrücker Karosseriebauer Karmann das erste VW-Coupé Corrado G60. Das Kürzel stand damals für den innovativen G-Lader: einen mechanischen Spirallader, der dem Motor im Vergleich zum Vorgänger Scirocco per Luftverdichtung höhere Leistung ermöglichte. 8,5 Sekunden brauchte das Sportcoupé auf der Basis des Golf II, um bei einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h auf 100 km/h zu beschleunigen.
Der Ford Sierra Cosworth schafft es anders als die genannten Autos nicht unter die 10.000 Euro. Zumindest ist die viertürige Limousine unter 20.000 Euro zu haben und schießt als Weiterentwicklung des Sierra-Basismodells bei einer Spitze von 242 km/h in 6,4 Sekunden auf 100 km/h. So viel Wert das damals war, so sehr kann sich diese Leistung für einen Oldtimer noch heute sehen lassen.
Mehr als 20.000 Euro kostet Dich der Mercedes 190 E 2.5-16V: der Klimax des Baby-Benz in Form eines sportverkleideten Mittelklassewagens mit Spoilern und Schwellern. 1988 beeindruckte das Modell mit einem Brennkammervolumen von 2,5 Litern und insgesamt 16 Ventilen. Du besitzt diesen oder einen anderen der genannten Oldtimer? Dann heißt es viel Spaß, wenn Du den 30sten Geburtstag Deines Autos 2018 auf einem Oldtimer-Event feierst.
3. Keine Dieselkrise für erhaltungswürdige Oldtimer
Bei der Zulassung klassifizierst Du alte PKW als historisches Fahrzeug oder Gebrauchtfahrzeug. Letztere erhalten in Österreich trotz Abgasdiskussion die Genehmigung zur ständigen Verwendung, solange sie vor den entsprechenden Regelungen erstzugelassen waren.
Falls Du einen der neuen Oldtimer besitzt, berechtigt Dich das zur Beantragung des steuerbegünstigten H-Kennzeichens. Das hat für Dich vor allem einen Vorteil: Historische Fahrzeuge mit einer europäischen Erstzulassung vor dem 1. Juli 2008 sind nicht von der CO2-Steuer betroffen. Das seitdem neben der Normverbrauchsangabe gültige Bonus-Malus-System fordert für Fahrzeuge mit CO2-Emissionen ab 180 Gramm pro Kilometer einen 25 Euro hohen Malus pro Gramm.
“Nicht betroffen von der Bonus-Malus-Regelung sind Gebrauchtfahrzeuge, die vor dem 1. Juli 2008 im übrigen Gemeinschaftsgebiet der EU zugelassen waren. Damit kann man viele Liebhaberfahrzeuge wesentlich günstiger kaufen.” - Elisabeth Brandau (ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin)
Sofern Dein Fahrzeug das H-Kennzeichen trägt, entzieht es sich nicht nur der Malus-Regelung. Auch die Einfahrt in Umweltzonen steht Dir mit einem Oldtimer zu – zumindest bei sporadischen Fahrten. Es hat also durchaus Vorteile, ein Fahrzeug mit H-Zulassung zu unterhalten.